Gebäudezertifizierung.
Eco-Devis.
Seit 1998 wurden bereits 45'000 Gebäude nach dem Minergie-Baustandard ausgezeichnet. Das zeigt eindrücklich, welch grosse Bedeutung Energieeffizienz im Schweizer Baugewerbe besitzt. Mit der Erweiterung auf Minergie-ECO wird nun auch den Aspekten Komfort, Gesundheit und Graue Energie immer mehr Rechnung getragen.
Instrumente der nachhaltigen Methodik eco-bau
Damit Architekten, Planer oder Bauphysiker schnell und unkompliziert Baumaterialien und Produkte auswählen können, die die Umwelt und Gesundheit möglichst wenig belasten, hat der Schweizer Verein eco-bau das Planungswerkzeug Eco-Devis, das Eco-Produkteverzeichnis sowie das Eco-BKP-Merkblätter ins Leben gerufen. Die Grundlage dieser drei Instrumente ist in der Methodik eco-bau zu finden. Sie legt fest, nach welchen umwelt- und gesundheitsrelevanten Kriterien die Bauprodukte und Materialien bewertet werden.
Eco-Bau
Eco-bau wurde von Bauämtern des Bundes, der Kantone sowie Städte gegründet, um das ökologische und gesunde Bauen in der Schweiz zu fördern.
Was sind ECO-Devis?
ECO-Devis sind Dokumente, die als Planungsinstrument für die Ausschreibung von Bauleistungen dienen. Sie kennzeichnen alle ökologisch interessanten Leistungen sowie Baumaterialien und gliedern sie nach NPK-Nummern, analog den Inhalten in den anerkannten EDV-Devisierungsprogrammen.
Eco-Devis können auch als Zusatzkomponente in den Devisierungsprogrammen zum Normpositionen-Katalog des CRB verwendet werden. Durch sie ist es möglich, ohne zusätzlichen Aufwand Bauleistungen auszuschreiben, welche die Umwelt weniger belasten.
Welche Beurteilungskriterien beinhaltet ein Eco-Devis?
Die ökologische Beurteilung der Eco-Devis umfasst alle zentralen Umweltwirkungen während des gesamten Lebenszyklus der Materialien.
Sie umfasst folgende Kriterien:
- Herstellung: Schonung von natürlichen Ressourcen, graue Energie (d.h. Energiemenge zur Material-Herstellung).
- Nutzung: Enthaltene umwelt- und gesundheitsschädigende Bestandteile, Lösemittelemissionen, Emission von Schwermetallen oder anderen Schadstoffen.
- Entsorgung: Umweltwirkungen durch Verbrennung, Verwertbarkeit, Möglichkeit zur Ablagerung auf Inertstoffdeponien.
Was sind Eco-BKP-Merkblätter
Quelle: Eco-Bau.
Eco-BKP-Merkblätter unterstützen bei der ökologischen Planung und Ausschreibung von Bauprojekten. Sie enthalten Vorgaben für den Einsatz von ökologischen und gesundheitsverträglichen Baumaterialien oder auch Verarbeitungsprozessen. Die Merkblätter werden meist beim Erstellen von Materialisierungskonzepten sowie während der Ausschreibung zu Rate gezogen.
Die Inhalte der Merkblätter sind stark mit denen des Eco-Devis, der Ökobilanzdaten im Baubereich und weitere Quellen verbunden und jeweils in drei Spalten gegliedert.
Die Vorgaben «1. Priorität» sind dabei gleichgestellt mit denjenigen, die in Eco-Devis als „ökologisch interessant“ gekennzeichnet sind. Diejenigen mit «2. Priorität» entsprechen im Eco-Devis den Positionen, die mit „ökologisch bedingt interessant“ bezeichnet werden. Die Optionen mit «nicht empfohlen» basieren auf den Ausschlusskriterien von Minergie-ECO.
Was steht im Eco-Produkte-Verzeichnis?
Im Laufe ihres Lebenszyklus (Lifecycle) weisen Bauprodukte und Materialien einen unterschiedlichen Verbrauch an natürlichen Ressourcen auf. Sei es bei der Herstellung, bei der Verwendung oder bei der Entsorgung beziehungsweise Wiederverwertung – die Produkte hinterlassen Spuren in ihrer Umwelt.
Damit sich Architekten, Planer, Bauphysiker oder auch Bauherren über die Umweltauswirkungen einzelner Baumaterialien umfassend informieren können, hat eco-bau das Eco-Produkteverzeichnis entwickelt. Alle Produkte, die bis heute offiziell vom Verein bewertet wurden, sind darin aufgeführt und mit den jeweiligen Bewertungsklassen «eco-1», «eco-2» oder «basis» versehen. «Eco 1»-Produkte gelten als sehr geeignet für Minergie-Eco, «eco-2» als gut geeignet und Materialien mit der Bewertung «basis» verletzen zumindest keine Ausschlusskriterien von Minergie-Eco. Die genauen Eigenschaften der drei Bewertungsklassen finden Sie hier: Bewertungsklassen.
Eco-Bestnoten für Rigips
Bei der Produktherstellung wird als Mass für den Ressourcenverbrauch sowie die Umweltbelastung die sogenannte Graue Energie (=Energiemenge, die für die Herstellung benötigt wird) verwendet. Während der Nutzung ist der Bestandteil an umwelt- und gesundheitsrelevanten Substanzen sowie Schadstoffe entscheidend und bei der Entsorgung werden Aspekte wie die Verwertbarkeit, der Schadstoffgehalt bei brennbaren Produkten oder die Möglichkeit der Ablagerung auf Inertstoffdeponien bei nicht brennbaren Bauprodukten beurteilt.
Eine Vielzahl der aktuellen Rigips-Produkte wird von eco-bau mit Eco-Bestnoten versehen. 30 Produkte des Gips-Pioniers durften sich über die Bestnote «eco-1» (sehr gut) freuen. 6 Produkte erreichten die Bewertungsklasse «eco-2» (gut) und 14 weitere Rigips-Materialien verletzen keinerlei Ausschlusskriterien von Minergie-Eco. Damit ist Rigips ein Eco-Vorreiter im Schweizer Trockenbaugewerbe.