Harmonisch. 

Erdbebenschutz.
im Trockenbau.

Bilder von durch Erdbeben zerstörte Gebäude oder sogar ganzer Städte kennen die meisten Menschen in der Schweiz glücklicherweise nur aus den Nachrichten. Die Normgrundlagen in der Schweiz verdeutlichen jedoch, dass auch hier zu Lande grössere Erdbeben möglich sind.

Erdbeben Grundlagen 

Derzeit definiert die SIA 261 die Berechnung der Lasten für Bauwerke im Erdbebenzustand in der Schweiz. Die Inhalte besagen, dass bauliche Anlagen so zu bemessen und auszubilden sind, dass sie einem definierten Bemessungserdbeben widerstehen können und nach einem Beben über eine ausreichende Resttragfähigkeit verfügen. Auch nicht tragende Bauteile sind so auszubilden, dass sie im Falle eines Erdbebens keine Personen gefährden und der finanzielle Schaden eingeschränkt wird.

Die obersten Ziele sind entsprechend:

  • Personenschutz
  • Schadensbegrenzung
  • Gewährleistung der Funktionstüchtigkeit unter Einwirkung des Bemessungserdbebens

Erdbebensicherheit nichttragender Trennwände 

Nebst rechnerischen Nachweisen, welche durch den planenden Ingenieur ausgeführt werden, sind konzeptionelle und konstruktive Massnahmen zur Verbesserung im Erdbebenverhalten wichtig. Auch die statisch nicht tragenden Bauteile, wie Rigips® Wand- und Deckensysteme, leisten einen Beitrag zum Verhalten eines Gebäudes im Erdbebenfall. Je höher die Gesamtmasse des Gebäudes ist, desto höher ist auch die mitschwingende Masse. 

Der leichte Innenausbau bietet jedoch in diesem Falle gleich zwei wichtige Vorteile:

• die Reduktion der mitschwingenden Masse
• eine Dämpfung der dynamischen Reaktion 

Deckenbekleidungen und Unterdecken in Erdbebengebieten

Werden Rigips® Deckensysteme in Bereichen erhöhter Erdbebengefährdung eingesetzt, sind über die entsprechende Bemessung hinaus einige zusätzliche Punkte zu beachten.

  • Ausführung der Unterkonstruktion als Doppelrost
  • Abhängehöhe so gering wie möglich
  • Abhänger mit Tragfähigkeit ≥ 0.4 kN
  • Abhänger und Profilverbinder stets mit der Unterkonstruktion verschrauben
  • alle Bauteile, welche bei der Bemessung nicht berücksichtigt wurden (z.B. Installationsleitungen), müssen separat an der Rohdecke befestigt werden 
  • rein konstruktiver Anschluss an umlaufende Wände (Anschlussprofil als Montagehilfe, keine Tragfunktion!) 
  • kraftschlüssiger Anschluss für horizontale Druckkräfte, entstehende Zugkräfte jedoch nicht in die Unterdecke einleitend
  • Gewicht der Beplankung so gering wie möglich

Das Wichtigste in Kürze

Nicht tragende Bauteile

Auch nicht tragende Bauteile sind so auszubilden, dass sie im Falle eines Erdbebens keine Personen gefährden.

Wichtige Vorteile

Der leichte Innenausbau bietet zwei wichtige Vorteile: eine Reduktion der mitschwingenden Masse sowie eine Dämpfung der dynamischen Reaktion des Bauwerkes.

Geringere Beanspruchung

Weil die Masse der Trockenbauweise im Vergleich zu optionalen Bauweisen sehr gering ist, wird für Wand- und Deckensysteme der Rigips® die Erdbebenbeanspruchung üblicherweise geringer als die statische Beanspruchung im Normalfall.

Geprüfte Befestigungsmitte

Bei erhöhtem Erdbebenrisiko muss auf seismisch geprüfte und zugelassene Befestigungsmittel bzw. Verankerungen zurückgegriffen werden.